6. Juli 2022
Das »Fünf-Sinn-Fragen«-Mini-Interview von Jo und der Wolf.
Wir, Jo und der Wolf, stellen in diesem Jahr den Nachwuchs in den Mittelpunkt unserer Mini-Interview-Serie. Heute mit Bjarne Wosnitza, 23 Jahre, und Trainer & Coach bei CHRISTIAN HENZLER, …
Lieber Bjarne,
1. Was bedeutet für dich Glück?
Für mich ist Glück eine innere Einstellung und dadurch auch von mir selbst beeinflussbar. Zeitgleich kann Glück auch ein Erlebnis, ein Lebewesen oder ein Moment sein, an welche ich mich nachhaltig positiv erinnere. Vor sieben Jahren durfte ich durch einen völlig zufälligen Kontakt einen besonderen Menschen kennenlernen, der bis heute mein Leben prägt. Meine Mutter und ich sprechen bei Erzählungen auch gerne vom »6er im Lotto«. Glück oder Zufall?
2. Was treibt dich beruflich am meisten an, wofür brennst du?
Ich brenne für wertschätzende und klare Kommunikation und dafür, Menschen so stark zu machen, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse erkennen und diese auch verbalisieren können. Darüber hinaus genieße ich es, anderen Generationen ein Verständnis über die Werte und Prägungen meiner »GenZ« zu geben.
3. Welche aktuellen Megathemen beschäftigen dich am meisten
Bei Megathemen denke ich beispielsweise an Covid-19, den Krieg in der Ukraine und unsere Umwelt. Was mich jedoch am meisten beschäftigt ist, dass die Welt, in der wir leben, völlig aus den Fugen zu geraten droht und wir sämtliche Warnsignale, wie Naturkatastrophen und Geschehnisse ignorieren. Wie sicher ist die Zukunft für meine Generation? Die deutsche Wirtschaft schwankt, es herrschen Kriege und Aggressionen, die völlig normal scheinen und wir haben seit Jahren die Gewissheit, dass es unserer Umwelt Tag für Tag schlechter geht, und dennoch geben wir schädliche Gewohnheiten nicht auf.
4. Auf welche Dinge könntest du am ehesten verzichten?
Mir würde es leicht fallen auf Demonstrationen von Querdenkern, die Bildzeitung, Nazis in den Parlamenten und meine Zahlungen in das antiquierte System der deutschen Rentenversicherung zu verzichten. Auch der Verzicht auf die sozialen Medien wäre denkbar. In meinen Augen scheint es immer normaler, das junge Menschen mit Anfang 20 ein Oberklassefahrzeug, ein Haus oder sonstige materiellen Dinge besitzen müssen. Dadurch entsteht Druck und der Vergleich mit dem eigenen Leben macht viele Menschen unglücklich. Da ich in meiner Ernährung schon immer auf rotes Fleisch verzichte, wäre ein vollständiger Verzicht auf Fleisch jederzeit möglich.
5. Was braucht Deutschland, um auch in Zukunft top aufgestellt zu sein?
Einen radikalen Wandel in der Bildungspolitik mit viel mehr Förderungen, sodass ein Schüler vielleicht erst einmal lernt, welcher Lerntyp er überhaupt ist. Ich hatte mit den Frontalbeschallungen meiner Lehrer zu kämpfen, da ich am besten lerne, wenn ich Dinge ausprobieren darf. Generell braucht es ein Mindset, dass von Großzügigkeit geprägt ist, da es in meiner Wahrnehmung leider zu viele Menschen gibt, die einem den Dreck unter dem Fingernagel nicht gönnen. Soziale Berufe dürfen mehr Wertschätzung erfahren, was mit besserer Entlohnung und attraktiven Arbeitsbedingungen einhergeht.