25. Mai 2022
Lässt sich Glück messen? Jo und der Wolfs Inside zum Thema Glücksbilanzoptimierung. Und was wir vom World Happiness Report lernen können.
Als Glücksbilanzoptimierer werden wir immer wieder gefragt, mit welchen Methoden wir das Glück eines Unternehmens bilanzieren und optimieren? Nun, ehrlich gesagt lässt sich die Glückbilanz nicht in dem Sinne »bilanzieren« wie etwa der Jahresabschluss einer Company. Obwohl es in puncto Zufriedenheit sogar einen Jahresbericht gibt, der eine Art Glücksranking von Ländern auslobt: den World Happiness Report.
Der jährlich erscheinende World Happiness Report ist das Ergebnis diverser Datenanalysen über die Zufriedenheit von Menschen in verschiedenen Ländern. Die Wissenschaftler:innen und Analytiker:innen, die den Report erstellen, nennen im Rahmen ihrer statistischen Erhebungen als Gründe für ein glückliches und zufriedenes Leben z.B. soziales Engagement, Gesundheit und ein Gefühl von Freiheit. Auch die Stabilität und Führung der Regierung des jeweiliges Landes wird als Zufriedenheitsfaktor genannt. Im Sinne von Sicherheit und Vertrauen. Die vielleicht wichtigsten Werte, damit ein Mensch überhaupt eine Basis, einen Raum und ein Umfeld hat, um Zufriedenheit oder gar Glück empfinden zu können. Und wen verwundert es: Menschen in Staaten mit demokratischen Regierungen sind in diesem Punkt gegenüber Menschen, die in Diktaturen leben, klar im Vorteil.
Auffällig am Ergebnis der letzten Jahre ist, dass gerade skandinavische Länder, wie Finnland, Dänemark, Island oder Norwegen erste Plätze belegen – Länder also, die für ihren hohen Lebensstandard und z.B. ihre Naturverbundenheit bekannt sind. Die neutrale Schweiz mischt auch auf den ersten Plätzen mit. Deutschland landet im Report von 2022 immerhin auf Platz 14 von 146. So interpretierbar der Report auch ist, macht er doch klar, dass materielle Werte oder Digitalisierung Zufriedenheit oder gar Glück nicht wirklich unterstützen. So landet z.B. Singapur (Platz 32) als eines der am stärksten digitalisierten Länder hinter Guatemala (Platz 30) und Saudi-Arabien (Platz 26).
Was lernen wir als strategische Kreative vom World Happiness Report? Dass Zufriedenheit eng mit dem Gefühl des Miteinanders, des Gebens und des Empfangens einhergeht. Dass Vertrauen, Sicherheit und eine hohe Lebensqualität zum Glück beitragen können. Übertragen auf die Unternehmenskultur kann die Glücksbilanz also deutlich optimiert werden, wenn der Mensch als Persönlichkeit mitgestaltend im Fokus steht – und nicht Profit allein. Wenn die immateriellen Werte (Intangibles) stärker Berücksichtigung finden und das wahre Kapital eines Unternehmens durch Teamgeist, soziale Interaktion, Fairness, freie individuelle Entfaltung und gegenseitigen Wertschätzung geprägt ist. Und aus diesen Faktoren heraus wirtschaftliche Erfolg generiert wird. Nicht umgekehrt. Weil gute Missionen, persönliche Motivation und kollektive Power Treiber für Innovation und Leistung sind.
Seit Jahrzehnten werden Zufriedenheitsanalysen von Mitarbeitern und Kunden in Unternehmen durchgeführt. Die dabei ausgespielten Ergebnisse sind vielleicht auch so etwas wie ein Company Happiness Report. Aber eine reine Statistik bildet am Ende nicht wirklich das ab, was Glück und Zufriedenheit ausmachen. Glück und Zufriedenheit sind als Energie spürbar und in den Augen der Mitarbeiter:innen sichtbar. Man spürt einfach, ob Menschen happy sind – ob Teams gemeinsam füreinander brennen und ob man in dem, was man mit und für andere tut, aufgeht. Wir, Jo und der Wolf, haben also keine statistische Methode parat, um die Glücksbilanz eines Unternehmens zu messen und daraufhin messbar zu optimieren. Wir sind vielmehr sehende, fühlende und beratende Creative Consultants, die Unternehmen bei der Ausgestaltung eines kulturellen und mentalen Set Ups unterstützen, das zum Glücklichsein beiträgt.